Als Weil ein Freibad bekam (WZ, 12.09.2025)
Im Juli 1950, nur fünf Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde in Weil ein neues Freibad eröffnet.

Weil am Rhein. „Trotz der Schwere der Zeit, welche uns noch mit weiteren Sorgen belastet hat“, heißt es in der Festschrift, die damals zur Eröffnung des städtischen Freibads erschien, „haben wir uns bemüht, eine einwandfreie und allen Erfordernissen gerecht werdende Freibadanlage zu schaffen, die auch in schwimmsportlicher Hinsicht allen Ansprüchen genügt und den internationalen Vorschriften entspricht.“
Das Freibad am Standort des heutigen Laguna Badelands verfügte über 50 Meter lange Schwimmerbahnen, einen Nichtschwimmerbereich mit Rutschbahn sowie über Sprungtürme. Der besondere Anlass wurde damals ein ganzes Festwochenende mit einem Eröffnungswettschwimmen und einem großen Waldfest gebührend gefeiert. Die Festschrift erinnert an eine Welt, die es längst nicht mehr gibt. Eine Tageskarte mit Wechselkabine kostete damals 30 Pfennig, für Kinder zwischen sechs und 14 Jahren 15 Pfennig. Für die Benutzung einer Einzelkabine (4 Stunden) wurde eine Mark fällig. Ein Liegestuhl konnte für 50, ein Tennisring für 20 Pfennig ausgeliehen werden.
Vor dem Bau des Schwimmbads hatte Jochen Lindow die Weiler Kinder im „Mühleteich“, eigentlich dem Mühlenkanal, schwimmen gelehrt, wie Tobias Brodda, der Vorsitzende der Schwimmsportgemeinschaft, bei seinen Recherchen zur Geschichte des Vereins im Weiler Stadtarchiv in Erfahrung bringen konnte.
Veröffentlicht in der schriftlichen und digitalen Ausgabe der Weiler Zeitung am 12. September 2025.